Station 5: Egidiengymnasium

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Lage: Egidienplatz 10

Am 23. Mai 1526 wurde das nach seinen Prinzipien neu geschaffene Egidiengymnasium von Philipp Melanchthon (1497-1560) mit einer feierlichen Rede eingeweiht. 1696 wurde das Gebäude durch einen Brand zerstört, drei Jahre später bezog man dann den Neubau am Egidienplatz 10. Zur Erinnerung an die Eröffnung wurde hier 1826 das Melanchthondenkmal aufgestellt.

Erster Professor für Mathematik wurde Johannes Schöner (1477-1547). Er war u.a. für die Herstellung von Globen bekannt, wobei seine Erdgloben die ersten waren, auf denen Amerika verzeichnet wurde. In seiner Zeit in Nürnberg brachte er wichtige Schriften zur Astronomie, Astrologie und Geografie heraus. Ab 1530 hatte er Zugang zum Nachlass von Regiomontanus (1436-1476) und Bernhard Walther (1430-1504). Nicht seine geringsten Verdienste bestehen darin, dass er etliche Schriften des Regiomontanus editierte – insbesondere seine Dreieckslehre – und so erstbekannt machte.

Der berühmte Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831) war von 1808 bis 1816 Direktor des Egidiengymnasiums. In seinem Büro ließ er die beiden auf Anweisung von Georg Christoph Eimmart (1638-1705) hergestellten Schlaguhren aufhängen. Die etwas einfachere davon wurde aus seinem Büro gestohlen – ohne dass er es merkte. Die zweite, weitaus prächtigere, befindet sich heute im Besitz des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg.