Station 9: Exkurs: Das Wohnhaus von Wenzel Jamnitzer

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Lage: Albrecht-Dürer-Straße 17

1534 erwarb Wenzel Jamnitzer (1507/08-1585) das Bürgerrecht in Nürnberg, wo er sich als Goldschmiedemeister niederließ. Er wurde bald sehr bekannt und arbeitete nicht nur für den Nürnberger Rat, sondern auch für den kaiserlichen Hof und einige deutsche Fürsten. Durch ihn und seine Schüler erreichte das Nürnberger Goldschmiedehandwerk letztmalig europäische Bedeutung. Er war aber nicht nur ein Praktiker, sondern auch ein Theoretiker. So erschien 1568 seine Perspectiva Corporum Regularium in Nürnberg. Er konstruierte auch wissenschaftliche Geräte, die aber anscheinend alle verloren gingen. In der Literatur aufgeführt sind eine Schlaguhr, die die kleine und die große Nürnbergische Uhr, aber auch die Planetenstunden anzeigte. 1570 fertigte er für Kaiser Maximilian II. eine Reisesonnenuhr an. 1914 beschrieb Max Engelmann eine 1578 angefertigte Messscheibe von Jamnitzer, die sich im Besitz des Mathematisch-Physikalischen Salons in Dresden befand, inzwischen aber verloren gegangen zu sein scheint. Nach Inventarien von 1587 und 1595 konnte diese Scheibe als eine Art Sonnenuhr verwendet werden, womit die Tageslänge bestimmt wurde. In Dresden befand sich ebenfalls ein 1585 angefertigtes Höhenmessgerät aus vergoldetem Messing.